Mit Volldampf durch den Wald

MTV Mountainbiker weihen neue Strecke in Lichtenberg ein.

Ein kleines Tor mitten im Wald öffnet die Bahn zu einem kleinen Biker-Paradies. Der MTV Lichtenberg als Betreiber hat den „Pitti Trail“ mittlerweile freigegeben, benannt nach dem Spitznamen seines Initiators. Sascha Pitkamin hatte zusammen mit Janek Talefer und einem halben Dutzend anderer Helfer den gut 400 Meter langen Parcours gebaut, der sich mit seinen 25 Hindernissen für alle Interessierten anbietet und auf den sich auch Anfänger wagen können.
 

„Das war eine Grundvoraussetzung“, sagt Sascha Pitkamin, der als einstiger Rennradfahrer vor gut acht Jahren das Mountainbike für sich entdeckte und von der Straße in den Wald wechselte. Das lag unter anderem am Wetter. Denn geschützt von den Bäumen lässt es sich auch bei Regen gut über den Höhenzug fahren, allerdings nicht auf dem Trail. Dieser wird gesperrt, wenn die Strecke zu rutschig und zu gefährlich ist. Ansonsten geht es auf verschiedenen Wegen bergab, die Neulinge können kleine Sprünge und Schanzen nutzen oder an den Hindernissen vorbei fahren.

Für die erfahrenen Sportler ist alles angerichtet für ein regelmäßiges Downhill -Training. Eine Tour im Saarland mit seiner Frau Rabea hatte Sascha Pitkamin vor einigen Jahren inspiriert. Dort gab es kleine Bikeparks, die sich auch in Salzgitters verwirklichen ließen, dachte sich der Reiseunternehmer. Doch die Umsetzung zog sich hin, fast hätte er die Brocken hingeworfen. Die Niedersächsischen Landesforsten, die das Waldstück nahe der Burg Lichtenberg verwalten, brachten ihn dazu, die Pläne zu verfolgen und einen Trail aus komplett natürlichen Materialien zu erstellen. „Ohne sie hätten wir das nicht geschafft.“

Und noch jemand sprang den Aktiven zur Seite. Der MTV Lichtenberg gründete extra eine Mountain-Bike-Abteilung
und übernahm den Betrieb. „Wir wollen die jungen Leute vom Bildschirm wegebekommen“, sagt Jugendwart Michael
Felber, der hofft, dass sich in der nächsten Zeit zehn bis 20 neue Leute dem Verein anschließen. An Trainingstage oder -gruppen ist bislang nicht gedacht, aber wenn erfahrene Biker vor Ort sind, geben sie ihr Wissen gerne weiter.

Die Strecke steht jedem Nutzer zur Verfügung, allerdings sind Mitglieder des MTV über die ARAG-Sport-Versicherung bei einem Unfall versichert. Doch daran mag Sascha Pitkamin nicht denken. Seine Freunde und er müssen die Strecke immer wieder kontrollieren und gegebenenfalls reparieren oder beschädigte Teile austauschen. Er rät: „Jeder sollte sich die Strecke vorher genau ansehen.“ Und auch das Equipment muss stimmen. Ein Helm mit Kinnbügel ist unerlässlich genauso wie Knie- und Ellenbogenschützer.

Sascha Pitkamin trägt auch eine Weste mit Rückenpanzer und eine Jacke mit Schutzpolstern an Brust und Schultern, bevor er auf den Sattel steigt. Dabei schwitzt er zwar etwas mehr, rauscht aber sicherer den Berg hinunter. Und noch einen Tipp hat der 52-jährige Biker parat: „Immer Handschuhe mit langen Fingern tragen. Das ist das erste, was wir gelernt haben.“

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